Siehe, wie fein und lieblich ist´s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Denn dort verheisst der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit.

 

Psalm 133, 1.3


„Teilen, teilen, das macht Spass, wenn man teilt, hat jeder was!“, mit diesem Spruch kamen unsere beiden jüngsten Töchter aus dem Kindergarten nach Hause. Wie oft haben sie mit diesem Spruch ihre Jause ganz brav geteilt.

Es ist Advent. Wir sitzen in diesen dunklen Dezembertagen  wieder an einem Tisch zusammen, lesen gemeinsam Adventgeschichten, zünden die Kerzen am Adventkranz an, singen die vertrauten Lieder und teilen die Adventjause und Kekse. Wir denken darüber nach, wie wir Eltern früher Advent gefeiert haben, wann der erste Schnee fiel und wie es ist oder sein könnte, wenn alle Menschen auf der Welt miteinander teilen würden.

Bei uns im Burgenland gibt es im Advent (ab dem 8. Dezember) die Tradition der Herbergssuche. Der Brauch erinnert an die einst erfolglose Quartiersuche von Maria und Josef in Bethlehem. Zunächst stutzte ich über diese Tradition. Dennoch finde ich sie bereichernd. Man besucht in der Adventzeit hauptsächlich die nächsten Nachbarn, erkundigt sich, wie es ihnen geht, teilt mit ihnen eine mitgebrachte Adventjause und hält Gemeinschaft. Wie wunderbar ist es, wenn wir zusammensitzen. Mitten in der dunklen Dezemberzeit ist das ein Segen: das Teilen, das Leben mit den Nächsten in der Nachbarschaft.

Der heutige Losungsvers schenkt mir unendliches Vertrauen. Ich darf Gott vertrauen. Sein Segen ist bei mir. Er verlässt mich nicht. Was für eine tolle Botschaft mitten hinein in den Advent.

Gedanken zur Tageslosung für den 15. Dezember 2022 in den Boldern-Texten, Trägerverein Boldern, CH-8708 Männedorf

Foto: Barbara Nidetzky