Bibel offen

Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm entgegen und blieb unversehrt?

 

Hiob 9, 4

„Womit habe ich das verdienst?“ Angesichts einer schweren Krankheit oder anderer Schicksalsschläge fragt sich das heute so mancher. Menschen erreichen plötzlich eine Hiobsbotschaft: die Diagnose Krebs, die plötzliche Arbeitslosigkeit oder der Tod eines lieben Menschen.

„Womit habe ich das verdient?“ Diese Frage stellt auch Hiob in der Bibel.  Hiob hatte gelernt und gelehrt: So, wie ich handle, so wird Gott mich auch behandeln: belohnen oder bestrafen. Als den Hiob dann Schicksalsschläge treffen, erforscht er sein Leben und zermartert sich sein Hirn. Er findet nichts. Ist Gott doch ungerecht?

Hiob ist nahe am Verzweifeln. Was hat er falsch gemacht? Auch wenn er diese Frage nicht für sich selbst beantworten kann, er gibt nicht auf. Hiob erkennt: Ich habe in all dem Leid noch einen, an den ich mich wenden kann. Ich begreife nicht wieso. Ich verstehe Gott und seine Wege oft nicht. Damit bin ich aber nicht allein. Trotzdem gibt Hiob nicht auf.

Hiob hat erkannt: Ich darf mein Leid, meine Klagen und mein Unverständnis herausschreien. Ich darf Gott zur Rede stellen. Ich darf fragen: „Gott, warum?“ Hiob hat schließlich eine Antwort bekommen. Gott stellt erneut seine eigene Weisheit und Macht heraus. Gott ist ein gnädiger Gott. Er wendet sich den Menschen zu. Oft erkennen wir das nicht sofort. Vieles braucht seine Zeit.

Gedanken zur Tageslosung für den 15. April 2023 in den Boldern-Texten, Trägerverein Boldern, CH-8708 Männedorf